Forschungsinstitut fuer oeffentliche Verwaltung Speyer

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EINFÜHRENDE GEDANKEN

Prof. Reinermann / Dr. von Lucke:  
"Regieren und Verwalten im Informationszeitalter"

Das Forschungsprojekt "Regieren und Verwalten im Informationszeitalter" beschäftigte sich vom Juli 1999 bis zum Dezember 2001 mit den zu erwartenden Auswirkungen von Electronic Government (E-Government) für den öffentlichen Sektor. Dies eröffnet ein bisher unbekanntes Potenzial für Dienstleistungsorientierung, Bürgerbeteiligung, Produktivität und Wirtschaftlichkeit im öffentlichen Bereich. Unter E-Government verstehen wir dabei die Abwicklung geschäftlicher Prozesse im Zusammenhang mit Regieren und Verwalten (Government) mit Hilfe von Informations- und Kommunikationstechniken über elektronische Medien. Auf Grund der technischen Entwicklung nehmen wir an, dass diese Prozesse künftig sogar vollständig elektronisch durchgeführt werden können. An Hand von exemplarischen Lösungsansätze aus aller Welt filtern wir jene Vorhaben aus Jurisdiktion, Legislative, Politik, Regierung und Verwaltung heraus, die besonders gut gelungen sind und eine Vorbildfunktion für hiesige Projekte besitzen. Bisherige Schwerpunkte unserer Tätigkeiten liegen bei den Internet-Technologien, Portalen für den öffentlichen Sektor, der Speyerer Definition von E-Government sowie Analysen von E-Government-Aktivitäten in Malaysia, Australien, und Neuseeland. Einige unserer Publikationen und Verweise auf Angebote im Internet können Sie über unser Webangebot http://foev.dhv-speyer.de/ruvii abrufen, das unser Vorhaben im Internet sinnvoll ergänzt. Mit EGovBase (http://www.egovbase.de/) steht darüber hinaus allen Interessierten eine Datenbank mit Ansätzen und Lösungen aus aller Welt zur Verfügung.

 

Einführende Gedanken zu "Regieren und Verwalten im Informationszeitalter"

Laufzeit 01.07.1999 bis 31.12.2001 

Dass die Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT), insbesondere in der Umgebung eines öffentlichen Sektors, weitaus deutlichere Spuren hinterlassen werde als sie aus einer nur rationelleren Abwicklung überkommener Verwaltungsaufgaben resultieren, ist in der Deutschen Hochschule für Verwaltungswissenschaften Speyer (DHV) seit zwei Jahrzehnten thematisiert und prognostiziert worden. Die große Bedeutung von Information, Kommunikation und Wissen für die politische Auseinandersetzung über öffentliche Aufgaben sowie für deren Ausführung und Kontrolle werde den Rang der IKT als "Katalysator für Verwaltungsreform" erweisen. Es sei daher ebenso das informations- und kommunikationstechnische Potential für die Infragestellung und Optimierung gegebener Strukturen und Abläufe im öffentlichen Sektor zu nutzen wie auf die Gestaltung der Angebote des IKT-Marktes im Sinne von Funktionalität für die öffentliche Verwaltung Einfluß zu nehmen. Dieses Verständnis von Informatik hat konstitutiv für die Etablierung einer "Verwaltungsinformatik" gewirkt, wie sie an der DHV als Forschungs- und Lehrgebiet existiert. Inzwischen wird das Potential der IKT als eines Katalysators für Verwaltungsreform in Politik und Verwaltungsführung wie auch in den Verwaltungswissenschaften mehr und mehr bestätigt (teils unter der anglo-amerikanischen Bezeichnung "enabling technology"). Diese Erkenntnis kommt zur rechten Zeit. Denn die Nutzungsmöglichkeiten der IKT für den öffentlichen Bereich - verglichen mit konventioneller Informationsverarbeitung und Kommunikation schon bisher außerordentlich wirkungsvoll - sind mit der weltweit sprunghaft wachsenden Anwendung der Internettechnologien, insbesondere mit World Wide Web und E-Mail seit etwa drei Jahren in eine Phase eingetreten, die als qualitativ unterschiedlich von den Phasen zuvor eingestuft werden muss. Abstrakt formuliert hat die globale Vernetzung vormals inkompatibler IKT-Systeme schon heute zu einem Quantensprung in der Erreichbarkeit von Personen, Daten und Programmen geführt. Lokalität als klassischer Begrenzer der Zugangs- und damit Nutzungsmöglichkeit dieser drei wesentlichen Ingredienzen des öffentlichen Sektors in einer "Kommunikations- und Wissensgesellschaft" hat an Bedeutung außerordentlich stark verloren und ist einer entsprechenden Ubiquitität gewichen. Raum, Zeit und Hierarchie als Gestaltungskriterien des öffentlichen Sektors erodieren. Diese historisch unvergleichliche neue Lage fordert geradezu auf, mit Blick auf Rolle, Selbstverständnis, Ziele, Aufgaben, Norm- und Organisationsstrukturen oder Verfahrensabläufe und aus der Sicht von Bürgern, Wirtschaft und weiteren Klienten sowie von Politik und öffentlichem Dienst zu analysieren, welche Spielräume sich jetzt für neue Konzepte auftun. Mit dem international gebräuchlichen Begriff des "Electronic Government" wird dieses Forschungsfeld nur unzureichend erschlossen, weil es gerade um den skizzierten Hintergrund der möglich werdenden elektronischen Abläufe zu gehen hat. Das geplante Forschungsprojekt wird sich diesem Thema unter ausgewählten Aspekten widmen.

Aktuelle Gliederung des Projektes (Stand: Dezember 2001)

1. Einleitung
2. Regieren und Verwalten vor neuen Herausforderungen
3. Internet- und Multimedia-Technologien
4. Ausgewählte Beispiele (und Visionen) virtueller Verwaltung
5. Gründe für eine Beschäftigung mit virtuellen Ansätzen
6. Veränderungen für Bürger, Wirtschaft, Politik und den öffentlichen Sektor
7. Barrieren für Electronic Government 
8. Strategische Maßnahmen zur Förderung von Electronic Government 
9. Zusammenfassung und Ausblick



Forschungsprojekt: Regieren und Verwalten im Informationszeitalter
Forschungsinstitut für öffentliche Verwaltung (FÖV) - Postfach 1409 - D-67324 Speyer